„Twittern ist in meiner Branche nicht üblich. Das wurde mir letztens noch von einem Fachmann bestätigt, der die Prozentzahl der Twitter-Einträge auf unter ein Prozent bezifferte. Daher warte ich ab und twittere höchstens mal privat“, fasste eine Dame zum Schluss meines Twitter-Vortrages das Ergebnis für sich zusammen. Diese Bemerkung ließ mich seitdem nicht mehr los. Daher fasse ich nun einige meiner Gedanken zu diesem Thema zusammen:
Natürlich muss niemand twittern – und es stimmt: In der Inkasso-Branche twittern erst relativ wenige Unternehmen. Ich hatte schon etwas Mühe, einige zu finden. Dafür steigt aber die Zahl der zwitschernden Banken und Versicherungen, denen man auch Seriösität nachsagt, stark an. Dadurch wird deutlich, dass zukünftig die Verwendung von Social Media (wozu auch Twitter gehört) im geschäftlichen Bereich an Bedeutung gewinnt. Warum?
In diesem Zusammenhang kommt mir die alte Marketingweisheit in den Sinn:
“ Der Wurm muss dem Fisch und nicht dem Angler schmecken.“
Das heißt auf das Medium Twitter bezogen: Ob ich, mein Unternehmen oder meine gesamte Branche (Angler) dieses Werkzeug sympathisch findet oder nicht, spielt eine eher untergeordnete Rolle. Wichtig ist es allerdings, auf welchen Plattformen sich meine Zielkunden (Fisch) aufhalten. Und genau dort sollte man mit ihnen kommunizieren. Denn Märkte sind in erster Linie Gespräche, auch im Internet.
Vor einer Kommunikationsplanung, die auch das Internet mit einbezieht, stellt man sich folgende Fragen:
- Wo sind unsere (potenziellen) Kunden im Internet zu finden?
- Welche Kommunikationsinstrumente benutzen unsere Kunden?
- Wie verhalten sich unsere Kunden im Internet?
Diese Fakten kann sicher jeder, der sich seit längerem auf den verschiedensten Plattformen bewegt, bestätigen: Vor allem tummeln sich Menschen unter 60 Jahren und der B-to-B-Bereich (Geschäftskunden- Unternehmen) im Internet . Schauen Sie sich daher einmal auch auf Twitter um, ob Sie dort potenzielle Kunden finden könnten, denen Sie interessante Informationen aus Ihrer Branche liefern könnten.
Für das Beispiel der Inkasso-Branche gilt: Selbstständige und auch Vermieter sind sicher daran interessiert, wie sie am besten Ihre ausstehenden Rechnungen bezahlt bekommen oder wie Sie Zahlungsausfälle schon im Vorfeld vermeiden könnten. Wie viele Selbstständige und Vermieter twittern wohl? Ich denke, sicher eine ganze Menge!
Ein weiteres Argument möchte ich hier anfügen: Wenn Sie als einer der Ersten aus Ihrer Branche twittern, erarbeiten Sie sich damit einen Vorsprung vor Ihren Mitbewerbern. Denn, um im Bild zu bleiben: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Sie können noch Ihr ganz besonderes Konzept entwickeln und sich eine große Anzahl von Followern sichern, wenn Ihre Informationen und Beiträge Qualität haben.
Gefällt mir Wird geladen …